Abstandshalter der Blinker entfernen

Marco Brandt • 14. März 2021
Serienmäßig wird der Ryker mit Abstandshaltern an den hinteren Blinkern ausgeliefert. Diese sind in Deutschland nicht notwendig und können ohne Bedenken entfernt werden.

Hierzu muss zunächst eine Schraube an der mittleren Abdeckung des Rücklichts entfernt werden. Sie befindet sich mittig, von unten, oberhalb des Kennzeichens.
Anschließend an der vorderen Seite unter die Abdeckung greifen und nach oben ziehen. Es löst sich die Steckverbindung. Nun kann die Abdeckung entfernt werden. An ihr befinden sich noch die Kabel für die Nummernschildbeleuchtung. Sie müssen nicht entfernt werden, die Abdeckung kann einfach zur Seite gelegt werden.

Die Rücklichter werden jeweils an der Vorderseite von zwei kleinen Schrauben und von hinten mit einer M6 Schraube gehalten. Schrauben herausdrehen und die Rücklichter ebenfalls zur Seite legen. Auch hier müssen die Kabel der Rücklichter nicht gelöst werden.

Nun die Steckverbindungen der Blinkerkabel herausziehen, die Muttern der Blinkerhalter lösen und die Blinker abnehmen. Anschließend kann der Blinker von der Verlängerung abgeschraubt und die Klammern, die das Blinkerkabel an der Verlängerung halten, entfernt werden.

Für den Anbau werden große Unterlegscheiben benötigt, um die Blinker an den großen Löchern, an denen die Verlängerungen saßen, zu montieren. An den Blinkern befinden sich kleine Stifte, die das verdrehen der Blinker verhindern. Für diese Stifte müssen kleine Löcher in die Verkleidung gebohrt werden. Am besten den Blinker anhalten, das Loch anzeichnen und ein kleines Loch in die Verkleidung bohren.

Anschließend können die Blinker wieder montieren, die Kabel verbinden und die Rücklichter sowie die hintere Abdeckung  montiert werden.

Die Rückstrahler, die sich an den Verlängerungen befanden, werden nicht benötigt, da sich über dem Kennzeichen ein Katzenauge befindet. Der Abstand der Blinker entspricht noch immer den Gesetzesvorgaben. Bei Motorrädern muss dieser Abstand mindestens 18 cm betragen.

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von Marco Brandt 27. Januar 2022
Mir werden immer wieder die gleichen Fragen zum Folieren gestellten. In diesem Kapitel möchte ich komprimiert auf diese Fragen eingehen. Zunächst, ich habe nie das Folieren als Beruf erlernt. Alles was ich heute zu diesem Thema weiß und was ich kann kommt aus meinem früheren Beruf als Grafikdesigner, aus Gesprächen mit befreundeten Fachleuten und aus der Praxis. Alles was ich nicht kann, aber können möchte, probiere ich einfach aus und lerne aus meinen Fehlern. „Learning by doing“ war schon immer mein Motto. Was ich nun im nachfolgenden beschreibe muss also für den professionellen Folierer nicht richtig sein, oder er kennt bessere Wege um ans Ziel zu kommen. Sollte das so sein, würde ich mich über Tipps sehr freuen. Dieses sind derzeit meine Wege. Folie vs. Lack Ich werde immer wieder gefragt, was bei einem Ryker besser sei: Lackieren oder Folieren. So einfach lässt sich das nicht beantworten. Die Oberflächen der Verkleidungen des Rykers sind rau und aus Kunststoff. Beides keine idealen Voraussetzungen für eine Lackierungen. Zunächst müssen für eine Lackierung alle Verkleidungen demontiert werden. Der Lackierer muss die Teile anschließend grundieren und schleifen, damit er eine lackierbare Oberfläche erhält. Bei der Lackierung muss der Farbe ein Weichmacher beigefügt werden, damit sie bei Bewegungen der Kunststoffverkleidungen nicht sofort wieder abplatzt. Kommt jetzt noch ein Airbrush auf das Teil, muss dieses aufgebracht und anschließend mit Klarlack versiegelt werden. Richtig lackieren ist sehr Zeitaufwendig und somit auch nicht ganz billig. Auch eine Folierungen ist nicht unbedingt ein „Schnäppchen“. Zumindest nicht, wenn man den ganzen Ryker mit einem Motiv, wie bei einem Airbrush, gestalten möchte. Sollen es aber nur ein paar farbige Flächen sein, ist es um einiges günstiger und der Aufwand ist garnicht zu vergleichen. Auf dem Markt gibt es ein paar Anbieter, die sogenannte Decals anbieten, die sehr einfach, mit etwas Geschick, selbst aufgebracht werden können. Was ist also besser? Eine Lackierung hält länger. Eigentlich ewig, wenn sie nicht beschädigt wird! Eine Folierung hält ca. 4 Jahre. Danach kann es sein, dass sich die Folie aufgrund von Witterung und der Bewegung der Kunststoffteile an der einen oder anderen Stelle löst. Der Vorteil ist jedoch, dass diese Teile einfach schnell und kostengünstig ausgetauscht werden können. Auch lässt einem eine Folierung die Möglichkeit hin und wieder das Design zu verändern oder bei einem Verkauf des Rykers komplett zu entfernen. Für mich ist eine Folierung die bessere Alternative um einen individuellen Ryker zu gestalten. Art von Folierungen Es gibt zwei Möglichkeiten um seinen Ryker zu Folieren. Die Vollfolierung, bei der die Verkleidungsteile des Rykers komplett eingepackt werden, oder die Teilfolierung, bei der vorgefertigte Decals/Folienstücke auf entsprechende Karosserieteile geklebt werden. Eine Vollfolierung kann ich aufgrund der Oberfläche der Karosserieteile nur bedingt empfehlen. Lediglich die glatten Seitenteile, die die Scheinwerfer abdecken und deren Farbe man beim Kauf des Rykers bestimmen kann, eignen sich hierfür. Wenn diese Teile jedoch voll foliert werden sollen, benötigt man etwas Erfahrung und Geschick, wenn es vernünftig werden soll. Meist wird eine Teilfolierung mit Decals durchgeführt. Man kann es sehr einfach selber machen und vor allem muss der Ryker nicht komplett zerlegt werden. Folien Bei den Folien, die man für die Gestaltung des Rykers verwenden kann, kann man drei Arten unterscheiden: herkömmliche Folien, Rapid-Air Folien und Print Folien. Herkömmliche Folien, wie sie für die Erstellung von Schildern oder Schaufensterbeschriftungen verwendet werden, sind für die Folierung eines Rykers weniger geeignet. Der Klebstoff der Folien hält nicht so gut auf den rauen Oberfläche, sie sind nicht so dehnbar und verfügen nicht über Microkanäle, über die die Luft beim Verkleben entweichen kann. Es können sich somit beim verarbeiten schneller Blasen bilden, die schwieriger zu beseitigen sind. Es sollte immer eine Rapid-Air Folie, egal von welchem Hersteller, verwendet werden. Diese Folien wurden speziell für die Folierung von Fahrzeugen entwickelt und verfügt über sehr kleine Luftkanäle, über die die Luft entweichen kann. Sollten sich beim Verkleben der Folie Luftblasen bilden, können diese sehr einfach herausgedrückt werden. Des Weiteren verfügt die Folie über einen Memory-Effekt. Das bedeutet, dass sie sich, beim Erwärmen von 45 - 55 Grad Celsius, wieder in die Ursprungsform zurückzieht. Wurde sie also beim Verkleben einmal zu sehr gestreckt und muss korrigiert werden, einfach mit dem Heißluftfön erwärmen und die Folie kann erneut verarbeitet werden. Wird sie jedoch auf 95 Grad Celsius erwärmt, ist die Folie neu „programmiert“. Das bedeutet, dass sie als neue Ausgangsform die in diesem Moment vorliegende Form annimmt. Nach dem erneuten Erwärmen wird sie also in diese Form zurückkehren. Man kann diese Eigenschaft sehr gut dafür nutzen, um stark um Formteile gezogene Folien zu entspannen. Einmal nach dem Folieren auf 95 Grad erhitzt, nimmt die Folie die neue Form an, Spannungen, die durch das Ziehen der Folie entstanden sind, gehen raus und die Folie hält länger. Zusätzlich wird der Kleber der Folie aktiviert. Die dritte Art von Folien ist die bedruckte Folie. Dabei handelt es sich um eine spezielle Folie, die mit einer Art Tintenstrahldrucker und einer speziellen Farbe bedruckt, und anschließend mit einer matten, glänzenden oder strukturierten Folie kaschiert wird. Durch die zweite Folie wird das Material natürlich wesentlich dicker, als eine WRAP Folie. Dadurch ist ein Verkleben des Materials in Vertiefungen und das Herumziehen um Kanten nur begrenzt möglich. Auch verfügen diese Folien nicht über einen Memory-Effekt oder Luftkanäle. Das Verkleben dieser Folien sollte also auf Flächen erfolgen, die höchstens über kleine Rundungen und Vertiefungen verfügen. Ausbleichen Hin und wieder kommt die Frage, ob die Folie ausbleicht. Hierzu ein klares: Nein! Das Thema Ausbleichen kennen die Meisten von Plakaten, die im Außenbereich hängen und mit der Zeit immer blasser und bläulich werden. Das Verblassen kommt durch den Aufbau der Farben im herkömmlichen Offsetdruck und der UV-Empfindlichkeit der Farbe Magenta. Was wir als buntes Bild sehen, besteht in der Regel aus nur 4 Farben: Cyan (Blau), Magenta (Pink), Yellow (Gelb) und Kontrast (Schwarz), auch CMYK genannt. Leider sind die Farbpigmente der Farbe Magenta recht anfällig für UV-Einstrahlung. Das Sonnenlicht zersetzt dieses Pigment und die Abbildung verliert diese Farbe. Auch Folien werden mit diesen Farben bedruckt. Allerdings erhalten sie eine Kaschierung mit einer UV-Schutzfolie, die das Ausbleichen verhindert. Erst nach vielen Jahren und intensiver Sonneneinstrahlung kann man bei ihnen eine Farbveränderung wahrnehmen. Bei vollfarbigen Folien ist das anders. Sie sind mit einer Farbe durchgefärbt. Alle Hersteller geben eine mehrjährige Garantie auf die Farbechtheit. Eine Veränderung der Farbe ist so ähnlich wie bei modernen Autolacken. Sie ist wenn dann nur erkennbar, wenn eine „frische“ Folie direkt an die ältere Folie gehalten wird. Man braucht sich also keine Sorgen darum machen, dass sich die Farbe des Rykers gravierend verändert. Haftung von Folien Immer wieder erhalte ich die Aussage: Mein Folierer hat gesagt, die Folie hält nicht auf dem Ryker. Das ist nur teilweise richtig. Ein Folierer muss eine Garantie auf seine Arbeit geben und viele scheuen sich daher, die raue Oberflächen der Rykerverkleidungen zu Folieren. Bei der richtigen Vorbehandlung des Untergrunds und der richtigen Verarbeitung, hält eine hochwertige Folie hervorragend auf dem Ryker. Allerdings natürlich nicht so gut, wie auf dem absolut glatten und lackieren Karosserieblech eines Autos. Kurz gesagt: Die Folie hält auf dem Ryker. Alle meiner Kunden können dieses bestätigen. Werkzeug Um einen Ryker zu folieren, oder Decals aufzubringen ist etwas Werkzeug notwendig, das man ausnahmslos im Baumarkt erhält. Man braucht hierfür: Microfasertuch - zum reinigen der Oberflächen Bremsenreiniger - zum reinigen und entfetten der Oberflächen Der Bremsenreiniger beschädigt nicht die Oberflächen des Rykers. Er besteht aus Alkohol und eignet sich hervorragend zum entfetten. Wer Angst hat, kann den Reiniger auf das Tuch sprühen und dann die Oberfläche damit abwischen. Malerkrepp (Kreppklebeband) - zum Ansetzen und fixieren der Folie Mit dem Klebeband können die Folienteile vor dem Verkleben am Ryker ausgerichtet und fixiert werden. Cuttermesser mit Wechselklingen Ich empfehle eine Klinge mit einem Winkel von 30°. Bei dieser Klinge hat man die beste Sicht auf die Schnittkannte und kann die Schneide besser führen. Bei diesem Werkzeug und bei den Klingen sollte man nicht sparen. Auch sollte man regelmäßig die Klinge abbrechen. Nur eine scharfe Schneide garantiert einen sauberen Schnitt, sie lässt sich einfacher führen und die Folie reißt nicht kaputt. Rakel Mit dem Rakel wird die Folie angedrückt und Falten herausgestrichen. Er sollte nicht zu hart sein. Heißluftfön Eines der wichtigsten, aber auch gefährlichsten Werkzeuge. Wer noch keine Erfahrungen mit dem Folieren hat, sollte auf jeden Fall zunächst mit der Stufe 1, oder einem herkömmlichen Haartrockner beginnen. Wenn man nicht aufpasst, kann die Folie sehr schnell verbrennen. Mit ihm wird die Folie erwärmt und dehnbar gemacht. Auch benötigt man ihn, um die Folie zum Schluss zu entspannen und den Kleber zu aktivieren. Untergrund vorbereiten Damit die Folie auf dem Ryker zuverlässig hält, muss der Untergrund gründlich vorbereitet und von Staub, Dreck und Fett befreit werden. Hierfür empfiehlt es sich den Ryker zunächst gründlich mit Wasser abzuwaschen. Dabei muss auf jegliche Reinigungsmittel verzichtet werden! Sie enthalten Pflegemittel und Seifen, die sich auf der Oberfläche ablegen und das Kleben der Folien beeinträchtigt. Außerdem dürfen die zu beklebenden Flächen mindestens 6 Wochen vor dem Bekleben nicht mit Polituren oder anderen Pflegemitteln behandelt worden sein. Direkt vor dem Bekleben die entsprechende Fläche mit Bremsenreiniger und einem Microfasertuch gründlich reinigen. Nach dem Reinigen die Kunststoffteile mit dem Heißluftfön erwärmen und trocknen. Die Außentemperatur sollte beim Bekleben ca. 18°C oder höher sein. Decals ansetzen Bevor die Decals verklebt werden, sollten sie zunächst angesetzt und ausgerichtet werden. Hierzu das Trägerpapier an der Kontur des Decals abschneiden, auf die vorgesehene Stelle auflegen, ausrichten und an der oberen Kante mit 2-3 Streifen Kreppklebeband fixieren. Anschließend den Decal hochklappen, an der oberen Kannte das Trägerpapier ein Stück lösen und umknicken. Nun den Decal wieder herunterklappen und von oben nach unten Stück für Stück mit dem Rakel und den Fingern die Folie auf den Untergrund andrücken. Dabei das Trägerpapier langsam abziehen. Zum Schluss das Kreppklebeband und falls vorhanden die Schutzfolie abziehen und die Folie noch einmal mit dem Rakel und der Hand fest andrücken. Sollten beim verkleben Knicke oder Blasen entstanden sein, kann die Folie vorsichtig bis zu der entsprechenden Stelle gelöst und neu aufgeklebt werden. Dieses ist auch mehrfach möglich. Soll die Folie um eine Kante herumgezogen werden, die entsprechende Stelle vorsichtig mit dem Heißluftfön erwärmen und die Folie herumziehen. Decals fixieren Die Folien erhalten durch Wärme und nach ca. 2-3 Tagen die volle Klebekraft. Nach dem Aufbringen sollte die Folie deshalb mit dem Heißluftfön flächig erwärmt werden, bis die raue Struktur der Rykerteile erkennbar wird. Anschließend die Fläche noch einmal mit der Hand anreiben. Hierbei empfiehlt es sich, ggf. einen Handschuh zu tragen. Durch das erwärmen wird die Spannung aus der Folie genommen, die Folie legt sich auf die Struktur der Rykerteile und der Kleber wird aktiviert. Reinigung Sämtlich WRAP-Folien können ganz normal gereinigt werden. Allerdings sollte man mit einem Hochdruckreiniger etwas vorsichtiger sein. Ich hoffe, ich konnte euch damit etwas die Furcht vor dem Folieren eures Rykers nehmen, ich wünsche viel Erfolg und bin auf die Ergebnisse gespannt.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Wem ist es nicht so gegangen? Beim ersten Betanken des Rykers hat man es wie vom Auto gewohnt gemacht. Tankpistole in den Tank, bis zum Knacken tanken und es dann noch zwei- bis dreimal Knacken lassen. Und dann hatte man das Malör. Man stand in einer Benzinlache. Aber wo kam das Benzin her? Ist der Tank übergelaufen? Ist der Tank undicht? Ist was kaputt? Nein, nichts von dem allen. Der Tank ist schlicht übergelaufen. Das überschüssige Benzin läuft, wenn der Tank zu voll ist, über einen kleinen Schlauch über der Vorderachse ab. Einen Ryker sollte man nur bis zum ersten Knack der Tankpistole betanken.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Die Ryker-Modelle aus den Jahren 2019 und 2021 verfügen nicht über einen Tankverschluss. Bei ihnen wird einfach die obere Verkleidung über die Tanköffnung geschoben. Auch diese kann nicht verschlossen werden. Die Tanköffnung ist daher nicht geschützt. Jeder kann an sie heran. Für die 19er und 20er Modelle gibt es eine einfache Lösung: Den Tankdeckel vom Ford Mustang. Er passt genau in die Tanköffnung, ist abschließbar und kostet ca. 25,- €. Das 2021er Modell des Rykers besitzt bereits einen Tankdeckel. Leider ist dieser aber nicht abschließbar. Bei Ebay findet man auch für diese Modelle einen passenden, abschließbaren Tankdeckel.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Immer wieder wird der berühmte VSS-Fehler in den unterschiedlichsten Foren diskutiert. Plötzlich vernimmt man während der Fahrt das nervige Piepsen, im Display erscheint die gefürchtete Meldung „VSS-Fehler“ und der Motor geht in das Notprogramm. So erging es mir am 17.07.2021. Ich hatte bereits öfter davon gehört und immer gehofft, dass ich verschont werde. Aber nein, plötzlich ging die Leistung verloren und ich hatte das Gefühl, dass mein Ryker nur noch 20 PS hat. Höchstgeschwindigkeit 80-85 km/h. Wie ich bereits vom Werkstattmeister meines Händlers gehört hatte, ist der VSS-Fehler eine Fehlermeldung, die durch die ganzen elektronischen Helferlein ausgelöst wird. Die Ursache kann vielseitig sein. Im schlimmsten Fall ist ein Sensor defekt, aber meist ist es eine Fehlinterpretation des Systems. Es hat die Information erhalten, dass sich die drei Räder unterschiedlich drehen und das System interpretiert es so, dass eine Gefahrensituation vorliegt, die durch die elektronischen Helferlein nicht ausgeglichen werden kann. Auch ein längerer Burnout, das Drehen des Hinterrades auf einem Prüfstand, bei dem die Vorderräder stehen, oder selbst schon das drehen des Hinterrades mit der Hand, bei einem aufgebockten Rykers und eingeschalteter Zündung, kann diesen Fehler auslösen. Oder es kann sogar eine durch- gebrannte Sicherung sein. Auch eine nachträglich eingebaute LED mit einem Defekt kann diesen Fehler auslösen. Bei dem Auftreten der Fehlermeldung reicht es mit unter anzuhalten, das Fahrzeug auszuschalten, den Zündschlüssel abzuziehen und den Ryker nach ein paar Minuten wieder zu starten. Tritt der Fehler dann immer noch auf, sollte man zunächst die Sicherungen kontrollieren. Ist hier alles in Ordnung, wird ein Besuch in der Werkstatt unumgänglich. Bei mir trat ein ganz merkwürdiges Phänomen auf dem Heimweg, von einem Treffen auf. Ich setzte meine Heimfahrt im Notprogramm fort. Wie von Geisterhand verschwand der Fehler nach einigen Kilometern wieder. Alles lief wieder ganz normal. Der Meister meinte nur dazu, dass es offensichtlich aus einem nicht nachvollziehbaren Grund eine Fehlermeldung an das System gab und es später merkte, dass offenbar doch alles ok ist. Kann sein, dass ich etwas zu schnell durch eine Kurve gefahren und sich ein Vorderrad angehoben hatte. Auch die an dem Tag sehr hohen Temperaturen können ihren Teil dazu beigetragen haben. Leider ist es für den Mechaniker einer Fachwerkstatt nicht ganz einfach, die Quelle des VSS-Fehlers herauszufinden. Offenbar müssen die Fachwerkstätten nach dem Ausschlussverfahren vorgehen. Dazu brauchen sie aber die Informationen, wann und in welcher Fahrsituation die Fehlermeldung aufgetreten ist.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
TÜV und AU Spätestens nach zwei Jahren steht der Weg zum TÜV an. Und dann kommen plötzlich die Fragen. Wie wird die AU gemacht? Wie werden die Bremsen geprüft? Wo ist eigentlich die Fahrgestellnummer? Grundsätzlich sollte man sich keine Gedanken darüber machen. Die TÜV-Prüfung wird von einem Prüfer für Motorräder abgenommen. Und auch die haben noch nicht viele RYKER geprüft. Solange sie keinen Mangel feststellen, können sie nichts machen, und wenn sie etwas aus Unwissenheit nicht prüfen können, ist es ihr Problem. In der Regel sind sie aber immer recht locker. Wie wird die Abgasuntersuchung (AU) gemacht? Normalerweise wird die AU bei einer gewissen Drehzahl gemessen. Das ist beim Ryker aufgrund der Vario aber nicht möglich. Ich habe schon die wildesten Aktionen gehört, die sich unerfahrene TÜV-Prüfer haben einfallen lassen. Die Bremse ziehen und Gas geben, was den Zahnriemen killen kann, oder das Aufbocken des Hinterrads, was sofort zu einem VSS-Fehler führt. Bei der AU muss der Prüfer das Messgerät auf die Drehzahl im Standgas, also 800 U/min, einstellen und messen. Wie werden die Bremsen geprüft? Ganz einfach: mit einer Probefahrt. Da wir am Ryker ja nur die Fußbremse haben, die auf alle Räder wirkt, kann dabei wenig passieren. Auf einen Prüfstand fährt der Prüfer nicht. Wo ist die Fahrgestellnummer? Das ist immer wieder eine spannende Frage. Auf der Suche stößt man auf einige Teilenummern, die in die verschiedenen Teile eingeschlagen sind. Jedesmal denkt man, man hätte die Fahrgestellnummer gefunden. Can-Am war sehr kreativ im Anbringen der wichtigsten Nummern. Man findet die Fahrgestellnummer wie folgt: Lenker links einschlagen. Hinter das rechte Vorderrad hinlegen. Von unten mit einer Taschenlampe schräg nach oben in Richtung Kühler leuchten. An einer Querstrebe des Rahmens, ziemlich weit vorne, ist die Fahrgestellnummer eingeschlagen. Meist ist sie stark verschmutzt und auf den ersten Blick sehr schwer zu erkennen. Man muß die Stelle mit einem Tuch säubern.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Viele Rykerfahrer beklagen sich über den klappern- den Handbremshebel, wenn er gelöst ist. Dabei kann man dieses unangenehme Geräusch ganz einfach beheben. Unterhalb des Hebels befindet sich eine Kunststofflasche mit einer kleinen Nase. Diese Nase greift in den Hebel, fixiert ihn und verhindert das unangenehme Klappern. Die Lasche kann mit der Zeit nachgeben und nicht mehr richtig einrasten. Dieses lässt sich sehr einfach beheben, indem man die Lasche wieder vorsichtig etwas nach außen biegt. Sollte er sich häufiger wieder lösen, kann man ein kleines Kunststoffstück hinter die Lasche kleben.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Nach ca. 15.000 km kann es zu einer undichten Krümmerdichtung am Ryker kommen. Die Ursache hierfür ist das Setzen der hinteren Motorlager. Die Gummipuffer geben nach, und der Motor sinkt hinten um ca. 1-2 mm ab. Dadurch schlägt der Auspuffkrümmer gegen den Rahmen, wodurch sich dieser löst und die Dichtung beschädigt. Zunächst hört man ein „Pff-Pff-Pff“. Mit der Zeit wird das Geräusch aber immer heftiger und lauter. In diesem Moment reicht es nicht mehr, die Schrauben am Krümmer nachzuziehen, denn meist ist bereits ein Teil der Dichtung durch die heißen Auspuffgase weggebrannt. Beim ersten Auftauchen von ungewöhnlichen Auspuffgeräuschen sollte man sofort die Dichtung erneuern. Denn bereits jetzt können ein paar Teile der Dichtung fehlen. Entweder lässt man es in einer Fachwerkstatt machen, vor allem wenn man noch einen Garantieanspruch hat, oder macht es selbst. es ist relativ einfach. Hierzu wie folgt vorgehen: 1. Verkleidungen abbauen Zunächst muss die Frontverkleidung, der Luftfilterkasten und die linke Seitenverkleidung abgebaut werden. Um den Luftfilterkasten zu entfernen, einfach die beiden Klammern unterhalb des Kastens lösen und ihn oben aushängen. Für die Demontage der vorderen Verkleidung unterhalb des Kühlergrills von unten zwei Schrauben herausdrehen. Anschließend seitlich der Scheinwerfer die Verkleidung aushängen. Dazu die Verkleidung nach hinten drücken und das hintere Teil herausdrehen. Das Seitenteil wird von drei Push-Pins und einer Steckverbindung gehalten. Der erste Push-Pin befindet sich vorn oben und wird von der vorderen Verkleidung abgedeckt. Die beiden weiteren Pins befinden sich auf der Unterseite. Hinten oben ist die Verkleidung in der Art wie die Frontverkleidung eingehängt. Zum Lösen wie zuvor beschrieben verfahren. 2. Hitzeschutzblech demontieren Die Kunststoffverkleidungen werden durch ein Hitzeschutzblech vor der Hitze des Auspuffs geschützt. Dieses wird als Nächstes demontiert. Durch dieses Blech läuft das Kabel der Lambda- sonde. Die Steckverbindung lösen und das Kabel später, wenn das Blech gelöst ist, durch die Öffnung ziehen. Anschließend die fünf Schrauben des Hitzeschutzblechs entfernen und das Blech herausnehmen. Dieses ist etwas fummelig. 3. Krümmer demontieren Hinter dem Hitzeschutzblech kommt der Krümmer mit den neun Befestigungsschrauben zum Vorschein. Diese herausdrehen und der Krümmer ist demontiert. Man kann ihn nun ausreichend abziehen und die Dichtung entnehmen. Bevor die neue Dichtung eingesetzt wird, sollte überprüft werden, ob sich Ablagerungen auf den Flächen, wo die Dichtung sitzt, gebildet haben. Sollte dieses der Fall sein, müssen diese mit feinem Schleifpapier entfernt werden. 4. Dichtung einsetzen Beim Einsetzen der Dichtung ist es hilfreich, zwei helfende Hände zu haben. Damit die neue Dichtung nicht beschädigt wird, muss dieses äußerst vorsichtig eingesetzt werden. Zunächst sollte man die beiden oberen äußeren Schrauben ansetzen, damit die Dichtung ausgerichtet ist. 5. Krümmer montieren Sind alle Schrauben angesetzt und die Dichtung richtig platziert, die Schrauben über Kreuz, Stück für Stück hineindrehen und anziehen. Es ist wichtig, dass dieses über Kreuz geschieht, damit sich die Dichtung richtig anlegen kann und der Krümmer sich nicht verzieht. 6. Hitzeschutzblech & Verkleidung montieren Als letzter Schritt können nun das Hitzeschutzblech und die Verkleidungen wieder montiert werden. dabei nicht vergessen, das Kabel von der Lambda- sonde wieder durch das Loch im Hitzeschutzblech zu führen und einzustecken. 7. Chips ins Motorlager einsetzen Um ein erneutes durchscheuern der Krümmerdichtung zu vermeiden, muss die abgesackte Höhe der Motorlager ausgeglichen werden. Hierfür gibt es beim Can-Am Händler sogenannte „Chips“, von denen rechts und links maximal 2 Stück unter die Motorlager gelegt werden dürfen. Hierfür die beiden Schrauben am Lager ca. 3mm herausdrehen, den Motor mit einem Wagenheber etwas anheben, die Chips unter die Lager schieben, den Motor ablassen und die Schrauben wieder anziehen.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Auf der linken Seite des Motors befindet sich der Luftfilterkasten. Dieser ist zur Befestigung oben eingehängt und unten mit zwei Klammern fixiert. durch die Vibrationen kann an dieser Box leider ein nerviges Klappern entstehen. Es ist relativ einfach, dieses Klappern zu beheben. 1. Luftfilterkasten zerlegen Zuerst den Luftfilterkasten abbauen. Dazu die beiden Klammern auf der Unterseite lösen und nach oben aus der Halterung heben. An dem ausgebauten Luftfilterkasten nun auf der unteren Seite die beiden Schrauben lösen und herausdrehen. Nun kann das Innenteil des Kastens hinten angehoben und nach hinten herausgezogen werden. 2. Klappern beheben Ein Klappern kommt durch das Spiel in der Steckverbindung, aus der das Innenteil gezogen wurde. Zur Behebung dieses Spiels eignet sich hervorragend ein Kabelbaum-Klebeband. Dieses Klebeband besteht aus einem dünnen Filz. Es wird in dünnen Schichten auf die Laschen der Verbin- dung geklebt. Bei Bedarf können auch mehrere Schichten aufeinander angebracht werden. Danach des Innenteil wieder in den Luftfilterkasten einfügen und die Schrauben festziehen. 3. Klappern 2 beheben Das zweite Klappern entsteht an der oberen Be- festigung des Kastens, wo er am Fahrzeug eingehängt wird. Diese Steckverbindung hat einiges an Spiel und es schlägt dort Kunststoff auf Kunststoff. Um dieses klappern zu beheben, einfach auf beiden Seiten des Schlitzes am Luftfilterkastens 2-3 Streifen des Filz-Klebebands einkleben und schon ist auch dieses unangenehme Geräusch verbannt.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Leider sind die Kunststoffteile des Rykers sehr anfällig. Passt man einmal nicht auf, kann ein Halter abbrechen oder die Verkleidung einreißen. Auch ein kleiner Ditscher kann die Verkleidung schon beschädigen. Was nun? Man muss nicht immer gleich ein neues Teil anschaffen, oder wilde Experimente mit Sekunden- kleber oder GFK starten. Es gibt einen „Wunderkleber“, mit dem man die sämtliche Verkleidungen des Rykers in kurzer Zeit reparieren kann. Den HG-POWER-GLUE 2-Komponentenkleber. Dieser Kleber besteht aus einem Pulver und einem Sekundenkleber, die nach dem trocknen geschliffen und lackiert werden kann. Die zu reparierenden Stellen reinigen und ggf. etwas anschleifen. dünn den Sekundenkleber auftragen, das Pulver auf die zu reparierenden Stelle geben und anschließend mit dem Sekundenkleber beträufeln. Der Klebstoff durchtränkt das Pulver und bindet innerhalb von wenigen Sekunden ab. Trotzdem sollte man das Teil noch eine Weile durchhärten lassen. Anschließend kann die Klebenaht noch abgeschliffen und lackiert werden.
von Marco Brandt 3. Januar 2022
Jeder Rykerfahrer und jede Rykerfahrerin wird irgendwann feststellen, dass die Bereifung des Rykers alles andere als optimal ist. Bei Nässe fängt der Ryker an zu schwimmen, beim zügigen Anfahren dreht der Hinterreifendurch, beieinerzügigenKurvenfahrt verhält sich der Ryker merkwürdig und die elek- tronischen Helferlein schalten sich ein. Was tun? Eigentlich ganz einfach: den Hinterreifen wechseln. Wäre da nicht die „MC“-Kennung auf dem Reifen. MC steht für Motorcycle und ist im Fahrzeugschein eingetragen ist. Also darf auf dem Ryker nur Reifen mit dieser Kennung gefahren werden. Und diese Kennung haben nur die Reifen von KENDA. Genau die Reifen, die sich auf dem Ryker befinden. Aber was bedeutet die Kennung genau? In mehreren Gesprächen mit Reifenfachleuten und Can-Am Mechanikern habe ich versucht, dem Grund dieser Kennung zu erfahren. Es gibt zwei Arten von Felgen: Motorrad- und Autofelgen. Der wesentliche Unterschied liegt in dem Aufbau der Außenkanten. Diese sind bei den Autofelgen höher als bei den Motorradfelgen. Dieses hat zur Folge, das die Flanken der Autoreifen weicher sind als beim Motorrad. Motorradreifen haben zum Ausgleich der niedrigeren Kanten an der Felge verstärkte Flanken/Seiten, damit sie auch bei starken Seitenkräften in der Felge bleiben. Dieses ist bei herkömmlichen Motorrädern auch notwendig, damit sie bei extremen Kurvenfahrten (Seitenlage) fest in der Felge sitzen. Da der Ryker eine Art von Motorrad ist, ist der Felgenaufbau nicht wie bei einem Auto, sondern wie bei einem Motorrad. Das heißt, die Außenkanten sind nicht so hoch wie bei Autofelgen, auch wenn sie so aussehen. Also sind normalerweise Motorrad- reifen für diese Felgen notwendig, sprich Reifen mit einer „MC“ Kennung. Jetzt ist es nur so, dass sich der Ryker niemals so in die Kurve legen kann wie ein Motorrad. Ergo werden auf die Flanken der Reifen niemals so starke Seitenkräfte einwirken wie bei einem Motorrad. Also wären „MC“-Reifen beim Ryker gar nicht notwendig, wären da nicht die Motorradfelgen. Hinzu kommt noch ein Unterschied bei den Laufflächen der Reifen. Die Lauffläche der KENDA- Reifen sind weicher als die der Autoreifen. Was sich wiederum negativ auf den Gripp der Reifen, vor allem bei Nässe, auswirkt. Allerdings werden dadurch die harten Flanken ausgeglichen. Kann man nun Autoreifen auf dem Ryker fahren? Jain! Technisch gesehen, wäre es nicht sinnvoll. Durch die weichen Flanken - in Verbindung mit der Motorradfelgen - ist es eigentlich auch nicht zu empfehlen. Bei schnellen Kurvenfahrten könnte sich der Reifen in der Felge so verwinden, dass der Reifen schlagartig die ganze Luft verliert. Ähnlich wie bei einem Reifenplatzer. Auf die Auswirkung bei einer schnellen Kurvenfahrt brauche ich, glaube ich, nicht weiter eingehen. Allerdings ist es laut Can-Am weltweit noch nie zu einem solchen Unfall gekommen. Weder bei einem Ryker noch bei einer Spyder, bei der sehr häufig Reifen ohne „MC“-Kennung gefahren werden. Außerdem wird der Reifen lange nicht den Belastungen wie bei einem Motorrad ausgesetzt. Ein gewisses Restrisiko bleibt natürlich. So einfach kann bzw. sollte man jedoch nicht einen Autoreifen auf den Ryker aufziehen. Es empfiehlt sich, die „MC“-Kennung vom TÜV aus dem Fahrzeugschein austragen zu lassen. Hierzu muss man den neuen Reifen auf den Ryker aufziehen lassen und einen TÜV-Prüfer finden, der diese Austragung vornimmt. Leider ist nicht jeder Prüfer dazu bereit. Bringt ein Autoreifen etwas? Ja, auf jeden Fall! Egal für welchen Reifen man sich entscheidet, wird das Fahrverhalten, der Fahr- komfort und die Fahrsicherheit um einiges verbessert, wie von allen Rykerfahrern berichtet wird, die den Hinterreifen gewechselt haben. Zudem kosten die Reifen im Durchschnitt 30% weniger als der KENDA-Reifen. An der Vorderachse müssen die Reifen nicht gewechselt werden. Hier ist es auch nicht zu empfehlen, da auf die Vorderachse wesentlich höhere Seitenkräfte einwirken.
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